Donnerstag, 26. März 2015

Heute habe ich erneut festgestellt, wie wichtig Zusammenhalt von Freunden vor Ort, aber auch international sein kann.
Die Bilder, die im Moment um die Welt gehen, haben es eindeutig gezeigt: Unsere Bundeskanzlerin, wie sie gemeinsam mit Frankreichs Präsidenten Hollande und den Angehörigen um die Opfer des Flugzeugunglückes trauerte und die verscheidenen Nationen, die bei den Ermittlungen rund um den Absurz helfen, so wie die vielen freiwilligen und professionellen Helfer.
Ich bin froh, dass die verschiedenen Länder und Kulturen gerade in solchen schwierigen Zeiten zusammenhalten und einander unterstützen.
Nicht nur im Fernsehen hat man gesehen, wie die Welt zusammenrückt, ich habe es auch heute in der Schule gemerkt. Es war leiser als sonst, es wurde vielleicht ein bisschen weniger gelacht ... zumindest kam es mir so vor. Neben der allgemeinen Schweigeminute, hat meine Stufe eine eigene kleine Zeit der Stile organisiert. Es war wirklich beeindruckend, wie toll diese Leute zusammenhalten, die sich sonst vielleicht auch mal nicht so blendend verstehen.
Ich werde Euch und meine Stufe sehr vermissen. Danke Leute!
Ich war, wie wohl jeder, ziemlich betroffen von dieser ganze Geschichte, dabei habe ich selber noch nicht einmal Verluste erlitten.
Dennoch macht mir besonders der Gedanke an die Schülergruppe, welche ums Leben gekommen ist, sehr zu schaffen. Schon alleine diese Kombi andauernd zu hören: Schüler. Austausch. Flugzeug. Spanien/Spanisch. Das macht mir zumindest noch einmal zusätzliche Gänsehaut.
Es ist ja nicht so, dass ich eh schon genügend Schiss vorm Fliegen hätte (ich bin nämlich noch nie geflogen, der Flug nach Chile wird mein erster sein :o )! Ich weiß zwar, dass die Wahrscheinlichkeit soooo gering sind, und die Sicherheitsvorkehrungen sooo strikt aber trotzdem lassen solche Ereignisse den Mut nicht unbedingt ins unermessliche steigen ....
Naja, ich will mir auch nichts vormachen.
Um nochmal auf den internationalen Zusammenhalt zu kommen: In der RYEP gruppe (mit Rotary Austauschschülern von überall aus der Welt :'D ) wurde auch viel diskutiert und sehr sehr viele haben ihre Anteilnahme genüber Deutschland und den Angehörigen ausgesprochen. Am berührendsten fand ich, als ein Kettenbrief, welcher auf Deutsch und Englisch verfasst war, den ich in die Gruppe gestellt hatte, sofort von einigen auf die jeweilige Muttersprache übersetzt wurde zum Beispiel auf Spanisch oder Portugiesisch. Das mag sich jetzt vielleicht seltsam anhören, aber diese kleine Geste hat mir in diesem Moment ziemlich viel bedeutet und ich fand, dass es in tolles Zeichen war.

Dies mag jetzt vielleicht ein trauriger Eintrag gewesen sein, allerdings war es mir wichtig, dieses Ereignis mit einzubeziehen. Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend und passt auf: das Leben ist zu kurz um es wegzuwerfen, also macht was draus!

Freitag, 20. März 2015

Noch 154 Tage!!!

In exakt 154 Tagen und 4 Stunden  werde ich dann wohl im Flieger sitzen und in Richtung Chile fliegen. Das klingt unheimlich wenig finde ich, aber es sind immerhin noch 5 Monate!
Jedenfalls hab ich heute schon mein "Beratungsgespräch" für meine Kursahlen für die 11 gehabt. Ich persönlich finde ja, dass das gar nichts bringt, das ganze ist schließlich erst in eineinhalb Jahren relevant und noch SO WEIT WEG!
Es ist allerdings wirklich so, dass sowohl ich als auch meine Freunde in der Schule, immer öfter vergessen, dass ich nächstes Jahr nicht wie gewohnt da sein werde. Da kommen dass solche Situationen, wie:
Freundin x: "welche LKs hast du jetzt nochmal gewählt?"
ich: "Deutsch und Geschichte."
Freundin x: " Oh wie cool! Dann haben wir ja den einen Kurs zusammen!"
ich: "ähm ... nein. Ich bin doch weg ..."
Freundin x: "oh ... ups! Och Ann-Kathrin!"

Umgekehrt passiert das allerdings auch gerne ... okay, es geht mittlerweile aber trotzdem vergesse ich es oft einfach, obwohl kein Tag vergeht, an dem ich nicht an den Austausch denke.

Mein Spanisch schleicht auch so dahin. Ich weiß, dass wir im Unterricht zwar ganz gut im Plan sind,allerdings habe ich das Gefühl, dass ich viel zu wenig kann um irgendiwe verstanden zu werden ... Mein einziger Trost ist im Moment ist, (auch wenn das jetzt sehr böse klingt) dass Guillermo, der  Chilene, mit dem ich grade per WhatsApp schreibe und der nach Deutschland kommt, noch weniger Deutsch spricht, als ich Spanisch. Aber ich versuche ihm wirklich zu helfen! Bis jetzt schreiben wir jeden Tag und bringen uns gegenseitig Deutsch bzw. Spanisch bei, was manchmal wirklich witzig ist. :D
(Er macht Fortschritte: er kann jetzt guten Morgen, gute Nacht,  die Zahlen von 1-10, so Sachen wie Mutter, Schwester, Vater ... und warm kalt ... ich fühle mich schlecht und ich weiß, dass ich vermutlich nicht viel besser bin, aber diese Aussprache ist einfach so witzig! :D )

So ich muss jetzt meine Tasche zu Ende packen, ich fahre nämlich nachher auf Messdienerfahrt *freu* :)
Das ist generell so eine Sache. Ich habe jetzt zwar nur so einen winzigen Trolli genommen, das Teil ist aber trotzdem bis oben hin voll. Wie soll ich denn bitte einen Koffer für ein ganzes Jahr packen?! Zumal ich für den Chilenischen Winter doch etwas wärmere Klamotten brauche, was nicht grade platzsparend ist ...
Naja, ich werde das schon irgendwie schaffen .... hoffentlich!

Samstag, 14. März 2015

Mein Abschiedsbuch :D

Hallo da draußen!

Ich dachte ich erzähle heute mal ein bisschen was darüber, wie ich mich auf meinen Austausch bisher vorbereitet habe. Genaugenommen wollte ich euch von meinem ABSCHIEDSBUCH berichten.

-> was ist ein Abschiedsbuch?
   Das ist ein Buch, das der Austauschschüler (also in diesem Falle ich) selbst gestaltet und dann an seine Freunde, Verwandten, Bekannten weitergibt, damit diese sich dann darin verewigen können. Dies kann auf ganz unterschiedlich Weise sein: mit Sprüchen, Bildern; Fotos ... einfach was kreatives, was sie dem Austausschüler auf seinem Weg mitgeben möchten.
Der Clou an der ganzen Sache ist, dass ich mein Buch erst wieder öffnen werde, wenn ich im Flugzeug sitze und auf dem Weg nach Chile bin. Und ich weiß jetzt schon, dass das verdammt hart werden wird, ich bin nämlich ziemlich neugierig :D



Das ist also mein Buch ^^
 Ich habe ein einfaches Scrab-book genommen. Die sind zwar etwas teurer, als normale einfache Notizbücher, allerdings möchte ich ja auch das es eine Sache für die Ewigkeit ist und nicht gleich nach zwei Monaten auseinanderfällt :)
Die Buchdeckel habe ich mit blauer Acryl-Farbe angemalt und mit silbernem Lackmalstift Zitate und schön Sprüche draufgeschrieben.
Die Buchstaben sind aus Holz und habe ich bei einem normalen Paper Shop gekauft. Diese habe ich dann auch einfach in den Farben de Chilenischen Flagge angepinselt.
Für den Ausschnitt des Südamerikanischen Kontinents habe ich einfach eine Abbildung aus einem Atlas abgepaust, und anschließend mit Bildern aus Zeitschriften beklebt, die eigentlich überhaupt nichts mit Südamerika oder Chile zu tun haben , aber mangels Material habe ich es schlussendlich einfach so gemacht. Außerdem ging es mir hauptsächlich darum das Gefühl einzufangen und nicht darum, eine perfekte kartografische Kopie anzufertigen.
Ich finde, das mit dem Gefühl ist mir ganz gut gelungen. :)
In der Innenseite des Deckels hab ich eine Collage aus persönlichen Bildern und Fotos angefertigt. Die gefällt mir eigentlich sogar noch besser als das Cover, da es einfach noch persönlicher ist und ich einfach so viel damit verbinde ...

Auf die erste Seite habe ich dann noch eine Art "Brief" geschrieben, wo ich nochmal genau erkläre, was dieses Buch bezwecken soll usw. Und fertig!
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich stolz darauf und freue mich schon riesig es allen meinen Freunden und innerhalb meiner Familie rumzugeben.

So, das war es dann auch schon wieder von mir. Falls ihr auch mal so etwas machen wollt, wie mein Abschiedsbuch, dann kann ich euch nur raten, euch viel Zeit damit zu lassen und euch sehr viel Mühe damit zu geben! Schließlich soll das Buch Euch auch in ein paar Jahren noch gefallen und jedes Mal wieder glücklich machen :')
Und noch was: lasst Euch nicht zu sehr von anderen Werken beeinflussen. Ein bisschen Inspiration ist natürlich okay, aber mich haben die ganzen Beispiele im Internet eher verunsichert und falsch fokussiert, als alles andere.

Gut, jetzt ist aber wirklich Schluss. Ich habe morgen früh Zumba und da sollte ich besser ausgeschlafen sein ;)

Adiós y hasta luego!


Mittwoch, 11. März 2015

Die Flugdaten stehen fest!!!

Endlich stehen die Flugdaten wohl fest. Ich fliege also, wie alle, die in meinen Distrikt (4340) kommen, am 21.08.2015 und zwar um 19:35 in Frankfurt a.m.
Ich habe mich total gefreut, denn so kann ich in aller Ruhe mit meiner Familie in den Urlaub fahren, mich von meinen Freunden verabschieden, ne gescheite Abschieds Party feiern und höchst wahrscheinlich auch meinen Austauschschüler persönlich kennenlernen!
Ich freue mich total ...
Ab jetzt sind es nur noch 162 Tage und dann heißt es adios ....

Freitag, 6. März 2015

Es gibt was neues!

Ja schon gut, so neu ist das nun auch wieder nicht, ABER:
1. ich habe meinen Distrikt!
und 2. ich weiß wann ich vermutlich fliegen werde!

Ich habe mich unglaublich gefreut, als ich die jeweilige Information "entdeckt" habe, aber am meisten hat mich die Bekanntgebung meines Distriktes gefreut.
Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass ich schon so "weit" bin. Viele andere Austauschschüler haben noch nicht einmal ihre Flugdaten, geschweige denn ihren Distrikt.
Dazu muss zwar gesagt werden, dass Chile das erste Land war, wo die Distrikte bekannt gegeben wurden ... *freu*
Mein Distrikt wird der D4340 sein, einer von vier Distrikten in Chile.






< der gelbe Bereich ^^








Ich freue mich riesig, das ich dorthin kommen werde. Dies ist nämlich nicht nur der wärmste/angenehmste Teil des Landes vom Wetter her, sondern auch die Region, in der die meisten Menschen leben, da hier auch die Hauptstadt ist ... das wird auf jeden Fall spannend!

Meine Flugdaten fallen auf August, um genau zu sein auf den 6.08. oder den 21.08. Ich kann es zwar kaum erwarten, dass es endlich losgeht, allerdings hoffe ich trotzdem, dass ich am späteren Termin fliegen kann, da wir theoretisch bis zum 7.8. noch im Urlaub sind (was nicht so das Problem wäre, aber trotzdem nicht so schön) und da ich mich auf jeden Fall noch einmal richtig von allen Freunden und Verwandten verabschieden will. Außerdem könnte ich dann vielleicht sogar meinen 16. Geburtstag nachfeiern, der natürlich ausgerechnet dieses Jahr genau in den Teil der Sommerferien fällt, wo die Hälfte meiner Freunde weg ist (7.7.) Würde ich später fliegen könnte ich also eine Abschieds-Geburtstags-Party veranstalten, die ich andernfalls auf Juni vorverlegen müsste! Und ganz ehrlich, das fände ich ziemlich dumm.
Naja, ich hoffe es wird irgendwie. Ich weiß auch noch nicht wie und ob ich überhaupt irgendeinen Einfluss auf das Abflugsdatum habe, da das anscheinend ganz von meinem aufnehmenden Club abhängt .... wir werden ja sehen.

Dienstag, 3. März 2015

Hallo ihr Lieben!
Zunächst möchte ich mich entschuldigen, dass ihr so lange nichts von mir gehört habt, aber es ist einfach unheimlich viel passiert … ich schreibe einfach mal drauf los ^^
1. erste Orientation…
Die erste Orientation war am 26.10 in Mühlheim a.d.R (jaa, ich weiß, dass das schon ewig her ist, ich wollte es aber auch nicht nicht schreiben) Es ging eigentlich hauptsächlich um das Prinzip von Rotary, die Regeln beim Austausch, die Voraussetzungen …. Am spannendsten waren die Präsentationen der Rotexer (das sind die zurückgekehrten Austauschschüler die sich noch weiterhin bei Rotary engagieren) über ihre Gastländer. Das war einfach so spannend! Wie ich im letzten Post ja schon berichtet habe, wollte ich anfangs unbedingt nach Australien – jetzt wollte ich am liebsten überall hin! Jedes einzelne Land klang so aufregend und so wunderschön, dass man gar nicht anders konnte als vor lauter Vorfreude verrückt zu werden. In der Mittagspause spielte ich mit dem Gedanken als weitere Wunschländer Thailand und Mexico anzugeben … oder doch lieber Ecuador oder Brasilien?
Ich lernte dort schon eine Menge toller Leute kennen und erfuhr, dass ich mit meiner Bewerbung verdammt spät dran war – alle anderen waren scheinbar schon fertig und ich hatte noch nicht einmal einen Club!

2. Ich finde ENDLICH einen Club, der mich sponsert und der Papierhorror nimmt seinen Lauf ….
Nun stand ich also da, ohne Club. Der RC Velbert wollte oder konnte mich nicht nehmen und die nächsten Clubs liegen leider schon alle in einem anderen Distrikt. Schließlich, nach ewigem hin und her und etwas Verzweiflung habe ich doch einen Club gefunden! Den Rotary Club Mettmann! Es wurden einige e-mails geschrieben und Telefonate geführt und dann kam der Tag, an dem uns zwei Rotarier besuchen sollten. Im Nachhinein betrachtet, machten wir uns viel zu viel Stress – aber das sieht man hinterher ja meist so. Ich hatte das Gefühl, wir hätten innerhalb eines Wochenendes unsere ganze Wohnung renoviert, so viel haben meine Familie und ich geputzt, ausgebessert … nicht nur ich war furchtbar nervös, alle Anderen auch. Dann war es so weit – sie sollten kommen …. aber sie kamen nicht. Nach einigem hin und her telefonieren stellte sich heraus, dass die werten Herren noch nicht einmal losgefahren waren. Aber eigentlich bin ich ihnen außerordentlich dankbar dafür, denn diese Menschlichkeit raubte dem ganzen Unterfangen irgendwie die Spannung und ich konnte mich sogar beinahe etwas entspannen.
Schließlich kamen die zwei Rotarier doch an, saßen mit mir und meiner Familie am Tisch und haben sich mit uns unterhalten. Falls ihr in solch eine Situation kommen solltet, seid auf keinen Fall übermäßig nervös oder macht euch zu viel Stress! Die beiden Männer, die bei mir waren, waren unglaublich nett und freundlich und sie versicherten mir, dass ich mir keine Sorgen machen müsste und auf jeden Fall genommen würde! Mir fiel so ein gewaltiger Stein vom Herzen, das könnt ihr mir gar nicht glauben! :D

3. Papier …. Papier … und Fotos
Ich habe meinen Club und nun endlich auch die Möglichkeit mich offiziell und so richtig zu bewerben. An anderen Stellen hatte ich schon gehört, dass die Formulare unglaublich lang und zahlreich und aufwendig zu bearbeiten seien … waren sie auch. Das meiste war zwar so einfaches Zeug wie “wo wohnst du?” und “wie heißt du?” aber das schlimmste waren die Arztdokumente, die Briefe, Zeugnisse und die Fotos. Die ärztlichen Sachen waren noch schnell zu erledigen aber die Briefe waren aufwendig (alle auf englisch und seeehr lang!) und diese verdammten Fotos hatten einfach nie das richtige Format. Da das ganze online war musste alles x-Mal eingescannt werden, neu formatiert … es war einfach scheußlich. Schließlich sind wir sogar noch zum Fotografen gerannt, um zum ersten Mal ein gescheites Familienbild zu bekommen und Portraits von mir. Es war zwar alles ziemlich umständlich, aber der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt! Während dieser Bewerbungsphase musste ich mich auch für meine Wunschländer entscheiden. Nach sehr langen Überlegungen entschied ich mich dann für 1. Chile 2. Argentinien und 3. Australien. Damit entschied ich mich quasi gegen Down Under, denn Australien Plätze sind sehr begehrt und sehr selten und wenn man sie an dritter Stelle nennt, hat man eigentlich so gut wie keine Chance. Aber irgendwie habe ich meine Faszination für Südamerika entdeckt :D ich wusste bisher eigentlich so gut wie nichts über diesen Kontinent und eigentlich war er in meiner Welt so gut wie nicht vorhanden. Dass mag jetzt engstirnig klingen, aber mich verband zuvor einfach nichts mit diesem Teil der Welt. Für Chile und Argentinien habe ich mich entschieden, da die Länder einfach wunderschön und unglaublich vielfältig sind! Sie reichen vom warmen Norden bis in den eisigen Süden, was eine tolle Natur garantiert … aber mehr werde ich später dazu schreiben.

4. zweite Orientation
Die zweite Orientation fand am 7.12. in Kleve statt. ICH WAR SO AUFGEREGT! wir mussten zu verschiedenen Punkten vorbereitet sein: jüngere Deutsche Geschichte, aktuelle Politik in Deutschland und generell aktuelles Geschehen. Außerdem sollten wir uns natürlich über unsere Motivationen im Klaren sein. Im letzten Post habe ich erzählt, dass ich für das Gespräch bei der GDANSA überhaupt nicht aufgeregt war. Dafür war ich nun umso nervöser! Das Gebäude, wo die Orientation stattfand ist wohl eine Schule oder eine Uni oder etwas ähnliches. Überall standen Eltern mit ihren Söhnen und Töchtern, Rotexer rannten umher, riefen Schüler zu ihren Gesprächen auf … Es war theoretisch so eingeteilt, dass die Leute mit den Nachnamen von A-M ab 10 Uhr dran sind und der Rest des Alphabetes dann ab 12 Uhr. Leider hat das aber nicht so ganz hingehauen. Ich musste ewig warten. Die Zeit vertrieb ich mir damit, noch einmal die gelernten Daten durchzugehen, den berühmten Rotary-Blazer anzuprobieren und Wasser und Spekulatius zu essen. Anfangs war ich ziemlich überfordert mit der Situation und nicht wirklich in der Lage mich gescheit zu unterhalten. Aber irgendwann habe ich mich selbst so wahnsinnig gemacht, dass ich zum Glück über meinen eigenen Schatten gesprungen bin und mich ins Gedränge stürzte, um mich mit jemandem zu unterhalten. Ich lernte innerhalb weniger Minuten unglaublich viele tolle Leute kennen und bin beinahe schon etwas traurig, dass ich mich nicht eher getraut habe, denn dann war ich schon dran. Ein Rotexer rief meinen Namen auf und begleitete mich eine große Treppe hinauf, wo zwei Rotarier und dieser Rotexer mich interviewen würden. Ich muss mich ganz ehrlich fragen, weshalb ich mir solche Sorgen gemacht habe! Alle waren so freundlich und verständnisvoll, dass auch das letzte Bisschen Nervosität sich in Luft auflöste. Die Fragen waren nicht sonderlich schwer, ich hatte mich schließlich etwas vorbereitet. Ich glaube ich habe sogar ein klein Wenig zu viel geredet, aber das hat bestimmt niemanden gestört. Der große Schock kam dann, als der eine Herr einen Zettel zückte und mich fragte, warum ich denn als drei Wunschländer gerade die USA, Italien und Schweden gewählt habe! Ich fiel aus allen Wolken, ich hatte mich nämlich für 1. Chile 2. Argentinien und 3. Australien entschieden. Das Missverständnis wurde zum Glück schnell aufgeklärt und ich bekam mein Land gesagt … CHILE!!! Ich habe mich unglaublich gefreut, konnte kaum noch normal gehen, weil sich plötzlich alles so leicht anfühlte! Die Anspannung war einem riesiges Grinsen gewichen, dass sich die nächsten Tage erst einmal nicht so leicht beseitigen ließ – zum Glück!

5. Oberhausen!
Mehr oder weniger direkt nach der ersten Orientation haben wir eine Whatsapp-Gruppe gegründet (also die anderen Outbounds und ich) und wir haben uns sogar schon einmal getroffen und zwar in Oberhausen. Zwar konnten leider nicht alle kommen aber ich habe trotzdem schon richtig viele Leute kennengelernt ... Es waren sogar einige Inbounds mit dabei, die sich einfach dachten, sie kommen mal mit dazu und so haben wir in einer riesigen bunten Gruppe das CentrO auf den Kopf gestellt. (Ich glaube die Leute bei Starbucks hätten uns am liebsten rausgeschmissen, aber was soll's :D )
Es war einfach richtig lustig, weil wir Austauschschüler uns einfach alle so ähnlich sind und generell ziemlich resistent, was peinliche Situationen und sowas angeht ;) Ich habe es mehr genossen, als ich jemals gedacht hätte mit anderen Schülern aus den USA, Australien, Peru, Mexico (...) zu reden, als ich jemals erwartet hätte. Ich habe mich nach diesem Tag noch mehr auf meinen Austausch gefreut, als zuvor und das will schon wirklich was heißen ..