Donnerstag, 26. November 2015

3 Monate - eine "kurze" Zusamenfassung

Ja, richtig gelesen, gestern habe ich mein dreimonatiges Chile-Jubiläum gefeiert.
Es tut mir echt leid, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Meine bevorzugte Ausrede zum Thema schreiben war, dass ich meine Tastatur, die ich mir in Deutschland gekauft habe, nicht mitgebracht habe und deshalb mich mit der Tastatur meine Laptops herumquälen muss (die Tastatur ist in einem Paket au dem Weg hierher, aber noch nicht da) ... außerdem war einfach soooo viel zu tun oder ich war einfach sooo müde .. aber gut, jetzt habe ich mich endlich mal aufgerafft, also legen wir los!

Den Post über die Fiesta Patrias habe ich wirklich schon angefangen gehabt, aber irgendwie ist es dabei auch geblieben.
Die Feiertage waren vom 17. bis zum 20.September, wobei genaugenommen nur der 18.September zu feiern ist. Aber das ist den Chilenos relativ egal. Genaugenommen wird hier den ganzen Monat über gefeiert.
Dieses Wochenende haben wir also in Los Andes verbracht, einer kleinen Stadt in der Nähe der argentinischen Grenze. Dort lebt ein Bruder meines Gasvaters mit seiner Familie.
Fiestas Patrias in drei Wörtern? Essen, Queca und terremoto!
Das Essen bestand hauptsächlich aus den landestypischen Empanadas und viel BBQ.
Queca ist DER chilenische Volkstanz, den jeder hier im Land (mehr oder weniger) beherrscht. Und wir haben ich wirklich alle Ehre gemacht ... Ich hätte nie gedacht, dass man so lange ein und den selben Tanz zu ein und dem selben Musikstil tanzen kann, aber ja, es ist möglich! Und es macht riesigen Spaß!
Und tja, ein "terremoto" ist nicht nur ein Erdbeben, was ja noch brand aktuell war, sondern auch ein alkoholisches Getränk mit rosa Farbe und Ananaseis, was hier sehr gerne und sehr viel getrunken wird zu diesem Anlass


OSTERINSEL!
Vom 2.10. bis zum 7.10.bin ich mit rund vierzig anderen Inbounds auf die wunderschöne und sagenumwobene Osterinsel geflogen. Es war mit Astand eine der besten Wochen, die ich hier bis zu diesem Zeitpunkt hatte. Allein ´die Tatsache, dass wir mit den andren Austauschschülern zusammen waren und das auf der Osterinsel (oder Rapa Nui, wie es auf der Sprache de Einheimischen heißt).
Das Wetter war zwar nicht ganz perfekt, aber immerhin zwei von fünf Tagen waren sehr schön.
Wir haben etwa eine Millionen Moai gesehen und sehr viel über die Kultur der Rapa Nui gelernt.
Mein Eindruck von der Insel war, dass dies ein magischer Ort ist. Die Energie, die man dort spürt versteht man glaube ich nur, wenn man selbst einmal dort gewesen ist.
Mein persönliches Highlight war der Besuch einer Weiterführenden Schule auf de Insel, wo wir erst Bäume gepflanzt und hinterher uns mit den Schülern dort unterhalten konnten.
Außerdem das gemeinsame Tanzen im Rapa Nui-Style, das Frühstück, die Fahrten in dem Minibus, schwimmen am Strand ... einfach herrlich!

bei der Ankunft am Flughafen hat jeder eine Blumenkette geschenkt bekommen *-*
das Hotel
Jelka, Laurel (Kanada) und ich
Maja und ich xD <3


ungelogen, ich habe nicht gemerkt, dass der da steht (ich glaube es ist Quentin aus Frankreich, kanns nicht so gut erkennen)











Día Cintifico 
Mein Kurs ist speziell auf Naturwissenschaften ausgerichtet, genau wie der Kurs 4A, der im Saal nebenan ist.
Dieser Tag ist dazu da, um den Schülern bis zu zwei Stufen unter uns zu zeigen, was ihnen diese Karriere bietet. Dafür haben wir uns tagelang vorbereitet, Projekte geplant, Sachen gebastelt ... Ich hatte kein festes Projet, deshalb habe ich mitgeholfen, wo ich nur konnte. So habe ich zum Beispiel tausende von Flaschendeckeln duchlöchert (was nicht gerade ungefährlich war!), Wolken ausgeschnitten, angemalt und mit Watte beklebt, und, und, und ...
Die letzten Tage vorher haben wir im Grunde nichts anderes gemacht, als vorzubereiten und den kompletten Fkur unserer Etage zu dekorieren. Am Mittwoch, dem Tag vorher, war ich von acht Uhr morgens bis halb neuen abends in der Schule deswegen.
Dafür war der Día Científico aber ein voller Erfolg. Die Präsentationen und Experimente haben alle sehr gut geklappt und haben die meisten Schüler (hoffe ich doch) auch angesprochen Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt! Hier seht ihr das Youtube Vieo eine Mitschülers aus meiner Parallelklasse! Da kommen echt viele aus meiner Klasse drin vor, (siehe der Moderator, die zwei China-Mädchen, hombres en negro ... AUF JEDEN FALL BIS ZUM ENDE ANSEHEN!!)
*klick klick*

Día del Profesor und Abschluss der 4.Klässler
mit Pablo, einem meiner besten Freunde, am día del profesor
Den día del profesor muss man sich etwa so vorstellen wie den Abigack nur mit viel mehr Begeisterung und Liebe gegenüber den Lehrern. Es wurden Spiele und Ehrungen vorbereitet und sehr viele Schüler haben sich geschminkt und verkleidet.


meine Crew *-* von links: Vito, ich, Vale, Belén, Vania, *ein Mädchen aus einer anderen Klasse, dessen Namen ich mi nicht geerkt habe*, Yanira,Catalina, Madi, Andrea
Die Abschlussfeier der Viertklässler fand in meiner Schule am Freitag 13.11. statt. Ein Tag, der ja leider später von den Attentaten in Paris überschattet wurde, bis zu diesem Moment allerdings geradezu perfekt war.
Wie auch in Deutschland haben sich die Abschlussschüler hier in der letzten Woche verkleidet und ihre Späße getrieben. Besonders der Kurs 4A hat diese zeit genossen und uns allzugerne an ihren Streichen teilhaben lassen (aber natürlich haben wir uns gebührend revanchiert!).
Die Wochen vorher haben die Schüler der 3. Klassen eine Art Show für den älteren Jahrgang vorberitet, die wir dann an jenem Freitag vorstellen sollten. Zu dieser Show gehörten mehrere Tänze, Gesangseinlagen, Reden und Nominierungen n mehreren Kategorien, wie zum Beispie der/die Schönste Shüler/in, den größten Schleimer, die Person mit den besten Ausreden ...
Auch ich habe mitgetanzt, mit einigen Mädchen aus meinem Kurs und trotz einiger Schwierigkeiten ist das Ergebnis überraschen gut ausgefallen! ich war auf jeden Fall sehr zufrieden.

Die Attentate auf Paris
Ausgerechnet an diesem Freitag wurde ich auf meine erste richtige Party eingeladen Ich habe gerade mit Patricia und Renato die Bedingungen und Details besprochen, als die Nachrichten von den Geschehnissen in Europa berichteten. Ich konnte das selbst zunächst gar nicht richtig realisieren und habe fassungslos zugehört und -gesehen.
Ja, auch hier haben die Ereignisse für tagelanges Gesprächsthema gesorgt. Besonders ich wurde gerne zu "der deutschen Meinung" gefragt, was mich ehrlichgesagt ziemlich unter Druck gesetzt hatte, denn ich hatte zunächst gar keine Ahnung, was ich meinen sollte.
Das mag daran liegen, dass es hier einfach gleichzeitig unglaublich weit weg erscheint (ich meine immerhin liegt ein ganzer Ozean zwischen Chile und Frankreich) aber gleichzeitig ist es so unfassbar nahe. Besonders als ich erfuhr, dass ein Austauschschüler aus Frankreich, mit dem ich mich auf Rapa Nui wirklich gut verstanden habe, einen seiner besten Freunde in Paris bei diesem Anschlag verloren hat.
Generell gehen die Meinungen der Chilenen ziemlich auseinander, was dieses Thema betrifft, so wie im Rest der Welt wahrscheinlich auch, aber dennoch sind sie halt einfach nicht direkt von der Situation betroffen, was man ihren Aussagen doch anmerkt.
Mir hat vor allem zu schaffen gemacht, dass ich hauptsächlich die hysterische CNN Panikmache mitbekommen habe und mir kein wirkliches eigenes Bild der Stimmung in Europa machen konnte. Aber zum Glück gibt es ja heute die Möglichkeit zur schnellen und einfachen Kommunikation, so dass ich mit meiner Familie und Freunden über alles reden konnte. Das hat mir viel Sicherheit gegeben, danke!!