Freitag, 25. März 2016

Auf, auf in die Wüste!

desierto de atacama
Eine Wüste. Das ist ganz viel Sand auf einem Haufen, unglaubliche Hitze, Kamele und vielleicht hier und da noch eine Pyramiede. Oder? Naja, auf jeden Fall ist es heiß und trocken.

Nun, zumindest mit letzterem sollte ich Recht behalten. Na gut, an Kamele und Pyramieden habe ich jetzt nicht unbedingt gedacht, aber viel mehr als Sand hbe ich eigentlich wirklich nicht erwartet.
Damit lag ich zwar nicht hundertprozentig falsch, aber es stellte sich recht bald heraus, dass die ATacama Wüste im Norden Chiles noch weitaus mehr zu bieten hat, als ich jemals erwartet hätte.

Die Atacama ist die tockenste Wüste der Welt. Hier regnet es alle Jubeljahre einmal (im vergangenen Jahr war eines dieser Jahre, allerdings wurde hier darüber nicht so viel gejubelt).
Wir waren mit einer Gruppe von 35 Rotary-Austauschschülern vom 8. bis zum 13.3. unterwegs und leider Gottes wohl auch zum letzten Mal ... unsere letzte Reise ist vorbei :,(


Mathilde (fr), Sarah (nz), Malu (de), Wiebke (de) Morgan (US) ich













Wir sind an jenem Dienstag also gegen Mittag in Calama angekommen. Von Sand war dort wirklich nicht viel zu sehen, eher einige Häuser, eine Mall und jede Menge Felsen und Gestein. Und Staub.
Wir bekamen die Möglichkeit Wasser und Snacks
 einzukaufen und fuhren anschließend eine ganze Weile lang bis nach San Pedro de Atacama.


das weiße Zeug sind Salzablagerungen o.O
San Pedro ist ein bisschen wie aus dem Bilderbuch, mit seinen weißen Häußchen und den hübschen Straßen. Noch am selben Abend sind wir ins Valle de la luna gefahren (Tal des Mondes), wo wir eine Düne erklommen um von dort aus den Sonnenuntergang zu betrachten. Hermoso!
living young and wild an free <3
Direkt am nächsten Tag haben wir eine Fahrradtour zu einer nahegelegenen Ruinenstadt, oder eher Dorf-Hügel-ansiedlung, gemacht, einem überbleibsel schon längst vergessener indigener Kulturen, die noch gegen die Spanier gekämpft haben, bevor sie an derern überlegener Waffentechnik und Ausüstung scheiterten.
Am Nachmittag kam dann eines der Highlights dieser Reise: Sandsurfing im Valle de la muerte (zu deutsch Tal des Todes). Ich war einmal in meinem Leben Ski fahren und das war in der achten Klasse, abgesehen davon stand ich aber nie auf eiem Snowboard oder ähnlichem. Sehr zur Überaschung ist Sandsurfen aber ziemlich einfach und macht, sobald man die erste Furcht überwindet, auch riesigen Spaß! Das einzig dumme war, dass man viel schneller unten war, als man oben wieder ankam und man sich jedes Mal diese hohe Düne hinaufschleppen musste ... dafür wurde man allerdings mit einem beeindruckendem Ausblick und dem Farbenspiel der Abendsonne belohnt (wenn man denn dann oben war versteht sich).

XD
los quiero muuuuuucho!!!
Am nächsten Morgen mussten wir unglaublich früh aufstehen. Um viertl nach vier saßen wir also in unseren Kleinbussen, halb schlafend aber auf jeden Fall frierend, auf dem Weg in die Berge, um pünktlich zu, bzw vor Sonnenaufgang auf 4.200 Metern die Gaysiere zu besichtigen.
Vielleicht fragt ihr euch wie ich in der Wüste bitte gefroren habe - das liegt daran, dass dort die Temperaturen tagsüber zwar sehr hoch sind, abends allerdings, sobald die Sonne untergegangen ist, rapide sinken. Und ich habe wohlgemerkt mit einer Leggins, meiner wärsten Jeans, zwei Paar Socken, einem Top, einem Langarmshirt, einem Tshirt, meiner Sweatshirt-Jacke und einer Steppweste gefroren. Das will schon was heißen!
Lamas! *-*

Aber das frühe Aufstehen und die Kälte haben sichauf jeden Fall gelohnt! Die Gaysiere waren einfach unglaublich. An Orten wie diesen spürt man wieder, wie mächtig unser Planet ist, wie viel Kraft ihm innewohnt. Bis zum Sonnenaufgang spritzte Wasser aus den Öffnungen im Boden, dann irgenwann nur noch Dampf.
Ich habe mich dort oben fantastich gefühlt; Anderen ging es da leider nicht so und ihnen hat die Höhe doch ziemlich zu schaffen gemacht, so dass wir bald wieder zurück auf tiefere Ebenen
fahren mussten 


Am selben Tag gingen wir ebenfalls Flamingos besuchen und hatten ausreichend Zeit um San Pedo genauer zu erkunden und Souveniers zu kaufen.
San Pedro ist die totale Touristenstadt. Wir haben dort auf mehr Englisch, Französisch und Deutschsprachige getroffen, als Spanischsprecher. Aber auch, wenn es doc recht überrannt ist; solltet ihr jemals in der Nähe sein ist ein Besuch es auf jeden Fall wert!!

san Pedro de Atacama
Schließlich ging es in Richtung Iquique. Wir standen also wieder früh auf - welch eine Überraschung - und stiegen in unseren Bus. Iquique ist eine wichtige Hafenstadt noch weiter im Norden. Auf dem langen Weg dorthin machten wir einen weiteren Stop in Calama, diesmal um die größte überirdische Kupfermine der Welt zu besuchen.
Man muss sich das vorstellen, wie einen Ausflug in einen Science-fiction Film. Überall fahren und stehen riesige, also ich meine gigantische!, Fahrzeuge herum, seltsae Gebäude und Konsturktionen, denen man beim besten Willen keine Funktion zuordnen kann und dann natürich dieses super tiefe Loch, dass sich plötzlich vor einem in der Erde auftut.
Das wiederum erinnert an eine Mischung aus Kometen-Einschlagskater und Amphietheater, da es wirklich tief runtergeht. Wie ein aufgerissener Schlund. Es war schon beeindruckend zu sehen, wozu wir Menschen fähg sind, aber auf der anderen Seite hat es mich echt traurig gestimmt ... und irgendwie schuldbewusst. Immerhin haben wir so einen einzigartigen Planeten und dann rauben wir ihn dermaßen schamlos aus. Dies ist eine der größten un bedeutendsten Minen weltweit und "schon" in fünfzig Jahren wird nichts mehr dort zu holen sein...

Iquique bei Nacht
Später haben wir unseren Weg nach Iquique fortgesetzt,wo wir genau in dem Moment ankamen, als die Sonne langsam im Meer versank.
Das Hotel, das Rotary für uns ausgesucht hat, wurde mehrheitlich als ziemlich "fancy" bezeichnet (hab leider gerade keine deutsche Übersetzung parat), es war aber auf jeden Fall richtig schön.
Am besten war die Dachterasse, von woaus man ganz Iquique und das Meer betachten konnte.

Noch am selben Abend sind wir zum Strand gegagen. Der nächste Tag hielt für uns einen Besuch in einer Geisterstadt bereit! Ich war einmal an einem vergleichbaren Ort, in Kroatien, aber dort, also in Kroatien, war es um einiges gruseliger, da es wirklich ein verlassener Ort war und hier wurde es dementsprechend als Touristenatraktion hergerichtet. Trotzdem sah es genauso aus, wie in den wild-west Filmen, wenn der Wind einsame Heuknäule durch die leeren Straßen weht ... Irgendwie schon ein bisschen gruselig ...

Später besichtigten wir zahlreiche kleine Kirchen in einigen kleineren Orten und eine Art ökologischen Park, was bestimt nicht schlecht gewesen wäre, hätte man Zeit für die mehrstündige Tour gehabt, so aber ein bisschen langweilig ausgefallen ist.

Am letzten Tag haben wir das Kriegsschiff  "Esmeralda" besucht, welches im Pazifikkrieg gegen Peru eine bedeutende Rolle spielte. Anschließend fuhren wir in einem kleinen Bötchen zu der Boje, die die Stelle in der Bucht von Iquique makiert, wo die "Esmeralda" damals gesunken ist.

Nachmittags fuhren wir also zum Flughafen und um neun Uhr abends kamen wir schließlich in Santiago an, müde und erschöpft, aber am liebsten wären wir gleich nocheinmal gefahren.







Die Leute fragen mich, welche Reise mir am besten gefallen hätte. Die Osterinsel? Süden? Norden?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Süden und den Norden der Osterinsel vorziehe. Es gibt einfach viel mehr zu entdecken auf diesen Reisen (auch wenn ich unverndert verzaubet bin von dieser Insel). Aber zwischen fast-Antarktik und Wüste?? Ich habe keine Ahnung. Beide Ziele haben ihre einzigartige Schönheit, die mich durch und durch begeistert hat.
Die meisten Chilenos mögen den Süden mit Abstand lieber, was ich auch durchaus nachvollziehen kann, aber das liegt einfach daran, dass die Mehrheit von ihnen noch nie wirlich im Norden war, was ich widerum beim besten Willen nicht verstehen kann.
Ich glaube beinahe, diese Reise hat mir besser gefallen. Zunächst weil wir mehr unternommen haben und auch unternehmen konnten. Im Süden sind wir hauptsächlich aus dem Bus ausgestiegen um Fotos zu machen,  zu staunen, zu frieren, um dann wieder einzusteigen.
Außerdem hat uns diese letzte Reise so unglaublich zusammengeschweißt! Ich bin so glücklich Chile mit so vielen tollen Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern entdecken zu dürfen. Das ist ein so einzigartige Chance, für die ich so unendlich Dankbar bin!
Mama und Papa, ich liebe euch so sehr und ich bin so glücklich, dass ihr mir das alles so ermöglicht!!!  Ihr seid die besten Elternder Welt!

Ich konnte die ganze Reise über eigentlich nie so wirklich realisieren, dass das wirklich schon die Letzte gewesen sein sollte. Es ging alles so unglaublich schnell! Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich hier ankam und noch gar nichts von dem Land kannte, von dem ich jetzt irgendwie ein Teil bin und das nun auch ein Teil von mir geworden ist. Ich kenne mehr von Chile als die meisten Chilenos und ich denke ich kenne auch mehr von Chile als von Deutschland, was ich auf jeden Fall ändern werde, sobald ich wieder zurück bin.
Das ist generell so ein Thema. Am 16.7. geht mein Flieger und am 17.7. werde ich in Frankfurt landen. Bis dahin sind es kaum noch vier Monate! Ich freue ich schon sehr auf Daheim aber trotzdem will ich einfach nicht, dass dieses ALLES vorbei geht ... aber gut,
einmal Exchangestudent immer Exchangestudent <3

Ich wünsche euch frohe Ostern und nur das Beste,
Eure Ann-Kathrin

Mittwoch, 23. März 2016

Mein Sommer

(umgedrehtes Fragezeichen einfüg)Hola, como están?

-yo estoy súper bien - wäre meine Antwort. Mir geht es sehr gut hier am anderen Ende der Welt.
Während ihr in Deutschland gefroren habt und mir hin und wieder vereinzelte Schneefotos geschickt habt, habe ich den südamerikanischen Sommer in vollen Zügen genossen.
Da ich mich auf der Südhalbkuge befinde fing der "verano" hier am 21.12. an und endet jetzt am 21.03., was aber nicht bedeutet, dass es sehr viel kälter wird. Zwar macht sich der heranzehende Herbst morgens früh und Abends spät bemerkbar aber tagsüber sind es immernoch regelmäßig um die 30 Grad Cesius.
Nach drei Monaten Ferien hat die Schule jetzt auch endlich wieder angefangen. Am 8.März hieß es wieder Schuluniform anziehen und früh aufstehen, aber ich gehe nach wie vor gerne in die Schule.
Außerdem war ich direkt die Woche danach mit Rotary in derWüste im Norden Chiles, aber dazu später.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was ich die ganze Zeit so getrieben habe? Drei Monate sind schließlich eine echt lange Zeit für Sommerferien - das habe ich zumindest auch gedacht, bis sie dann plötzlich um waren!
Aber wie dem auch sei, den Dezember und Januar habe ich euch im letzten Post schon zusammengefasst.
Im Februar war ich mit einer chileischen Freundin in Temuco und Conaripe (stellt euch ein Wellblechdach au dem "n" vor). Die beiden Orte liegen südlich von Santiago, etwa 8 Stunden im Auto, und sind wirklich schön und völlig anders, als die Hauptstadt.
Viele Leute haben mir erzählt, dass sich die Landschaft in dieser Region stark der deutschen ähnele und daher auch viele Deutsche dort hingezogen wären, ganz besonders nach den Wetkriegen. Ich habe diesen Erzählungen eigentlich nie wirklich viel Glauben geschenkt, gut, was die deutschen Einwohne angeht schon aber die Natur ... vor Ort haben sie sich allerdings bestätigt.
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich den Anbick von bewaldeten Hügeln und den Geruch von Regen in der Luft vermisst und
der See, dessen Namen ich vergessen habe, an dem aber Conaripe liegt
die Hütte wo wir in Temuco gewohnt haben





der (aktieve!) Vulkan von Villarrica
genossen habe!
Besonders Conaripe hat mir gut gefallen, da diese Stadt direkt an einem See und zu Füßen des Vulkanes von Villarica liegt. Ich habe noch nie einen Vulkan aus nächster Nähe gesehen - noch dazu einen aktiven, der unaufhörich eine dünne Rauchfahne von sich gibt. Leider haben wir es nicht geschafft noch näher daran heran zu kommen, da wir die meiste Zeit am Strand und im See verbracht haben. Aber wenn ich zurück nach Chile komme (eines Tages!) werd ich das auf jeden Fall nachholen.
ich mit Vilja und Malu beim kochen *-*
Wieder zurrück in Santiago habe ich 99% meiner Zeit mit Freunden verbracht. Und versucht so viel, wie eben möglich in den verbleibenden zwei Wochen Ferien zu unternehmen. Undter Andemerm habe ich mich einmal mit zwei Freundinnen aus Deutschland getroffen, um deutsch zu kochen! Vilja kommt aus dm Schwabenland und Malu aus München, von daher gab es als Vospeise Flädle-Suppe, dann Gulasch mit *räusper* Knödeln *hust* (die sind nicht gnz so gelungen, wie wir uns das vorgestellt haben aber trotzdem sehr lecker geworden) und als Nachtisch Bayrisch Creme.
Wir haben zwar überdurchschnittlich lange mit er Zubereitung gebraucht (und damit meine ich wirklich lange) aber am Ende hat es sehrgut gescheckt und alle waren von unserer Küche begeistert. :)

Im nächsten Post werde ich dann über die Reise in den Norden Chiles berichten, die am Anfang dieses Monats stattfand und einfach unglaublich war ...

Liebe Grüße,
eure Ann-Kathrin <3