Donnerstag, 24. Dezember 2015

PATAGONIA

6 Tage
39 Jugendiche aus 8 verschiedenen Ländern
am Ende der Welt

VIAJE A PATAGONIA 08.12. -13.12.2015

Diese Reise war nicht nur das Schönste, was ich in meiner Zeit hier in Chile bisher gesehen habe, sondern wahrscheinlich auch die lustigste Zeit, die man überhaupt hätte haben können. Wenn ihr jemals die Gelegenheit bekommt den Süden Chiles zu besuchen dann ergreift diese auf jeden Fall! Die Fotos unten geben nur einen minimalen Bruchteil der Schönheit dieses Lande und dieser Landschaft wieder und auf keinen Fall das unglaubliche Gefühl zu wissen am Ende der Welt zu stehen.
Wir alle hatten dort eine unglaubliche Zeit, die uns nur noch enger zusammengeschweißt hat (man nehme dies wortwörtlich, alle, die "THE game" gespielt haben wissen, worum es geht ;) )
Jedenfalls möchte ich mich herzlichst nochmal bei Rotary und vor allem bei meinen Eltern bedanken, die mir diese fantastische Reise ermöglicht haben!
Und noch etwas: Sollte dies ein zukünftiger Austauschschüler lesen, der nach Chile geht (oder generell irgendjemand, der nach Chile geht) sich allerdings zwischen einer Reise in den Süden und einer Reise auf die Osterinsel entscheiden muss - geh in den Süden! Klar, es ist nicht ganz so eindrucksvoll zu sagen "ich war in der chilenischen Antarktis", wie "ich habe die Osterinsel besucht!" (naja okay, doch eigentlich schon) Und natürlich, die Insel ist traumhaft - aber es ist nicht, wie der Süden, wo du bei jedem Schritt denkst vor lauter Schönheit umkippen zu müssen! (und nein, ich übertreibe nicht) glaube mir, du würdest es bereuen nicht gegangen zu sein.
Bevor ich ging, war Santiago mein Chile. Jetzt weiß ich, dass ich komplett falsch lag. Chile bietet so viel mehr als nur Santiago! Und ich hoffe, ich kann noch mehr davon entdecken ... *-*
Somit verbleibe ich mit ganz lieben Grüßen vom anderen Ende der Welt, frohen Weihnachtswünschen y un abrazo fuerte! Viel Spaß mit den Bildern!

Eure Ann-Kathrin

Tag 1
  
um 7 Uhr morgens ging de Fliger in Richtung Punta Arenas von Santiago aus.. Zum Glück hatte ich einen Fensterplatz auf der richtigen Seite und konnte die vielen Vulkane sehen!
Chi chi chi - le le le!!! ... endlich angekommen :)
Morgan (USA), Megan (NZ), ich, Malu (DE), Clare und Sarah (USA), Wiebke (DE)

der Ausblick unserer ersten Unterkunft
Tag 2
auf geht's im National Park "Torres del Paine"







*-*



 




Das sollte eigenltich ein Sprung-Foto werden ... mi gefällt es auch so :)
ich, Sarah (USA), Mathilde (FR), Tiana (USA)

Tag 3

auf dem weg zum Gletscher am "lago Grey"
 




Meine ersten Eisberge!!


 
 
 
TAG 4
 
der Ausblick vom zweiten Hotel in Punta Arenas

TAG 5
Punta Arenas

auf dem wunderschönen Friedhof von Punta Arenas gibt es neben den chilenischen Gräbern auch viele kroatische, englische, französische und deutsche Ruhestätten  


freilebende Pinguine auf de isla de Magdalena


TAG 6


Diese Anlage ist das restaurierte Pionierdorf ganz im Süden Chiles, direkt an der Magalanenstraße! Von dort aus haben die ersten Chilenen den Verkehr zwischen Atlantik und Pazifik überwacht. Da die Bedingungen dort allerdings sehr hart sind blieben sie dort nicht sehr lange



Auf dem Rückweg nach Punta Arenas sind wir am Genauen Mittelpunkt Chiles vorbeigekommen, der nicht etwa in Santiago liegt sondern hier, am Ende der Welt. Das liegt daran, da Teile der Antarktis mit angerechnet werden. Die Antarktis ist übrigens das Zipfelchen Land neben dem ich stehe - und der Stern bin ich - ziemlich nah dran!





FELIZ NAVIDAD!


Donnerstag, 26. November 2015

3 Monate - eine "kurze" Zusamenfassung

Ja, richtig gelesen, gestern habe ich mein dreimonatiges Chile-Jubiläum gefeiert.
Es tut mir echt leid, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Meine bevorzugte Ausrede zum Thema schreiben war, dass ich meine Tastatur, die ich mir in Deutschland gekauft habe, nicht mitgebracht habe und deshalb mich mit der Tastatur meine Laptops herumquälen muss (die Tastatur ist in einem Paket au dem Weg hierher, aber noch nicht da) ... außerdem war einfach soooo viel zu tun oder ich war einfach sooo müde .. aber gut, jetzt habe ich mich endlich mal aufgerafft, also legen wir los!

Den Post über die Fiesta Patrias habe ich wirklich schon angefangen gehabt, aber irgendwie ist es dabei auch geblieben.
Die Feiertage waren vom 17. bis zum 20.September, wobei genaugenommen nur der 18.September zu feiern ist. Aber das ist den Chilenos relativ egal. Genaugenommen wird hier den ganzen Monat über gefeiert.
Dieses Wochenende haben wir also in Los Andes verbracht, einer kleinen Stadt in der Nähe der argentinischen Grenze. Dort lebt ein Bruder meines Gasvaters mit seiner Familie.
Fiestas Patrias in drei Wörtern? Essen, Queca und terremoto!
Das Essen bestand hauptsächlich aus den landestypischen Empanadas und viel BBQ.
Queca ist DER chilenische Volkstanz, den jeder hier im Land (mehr oder weniger) beherrscht. Und wir haben ich wirklich alle Ehre gemacht ... Ich hätte nie gedacht, dass man so lange ein und den selben Tanz zu ein und dem selben Musikstil tanzen kann, aber ja, es ist möglich! Und es macht riesigen Spaß!
Und tja, ein "terremoto" ist nicht nur ein Erdbeben, was ja noch brand aktuell war, sondern auch ein alkoholisches Getränk mit rosa Farbe und Ananaseis, was hier sehr gerne und sehr viel getrunken wird zu diesem Anlass


OSTERINSEL!
Vom 2.10. bis zum 7.10.bin ich mit rund vierzig anderen Inbounds auf die wunderschöne und sagenumwobene Osterinsel geflogen. Es war mit Astand eine der besten Wochen, die ich hier bis zu diesem Zeitpunkt hatte. Allein ´die Tatsache, dass wir mit den andren Austauschschülern zusammen waren und das auf der Osterinsel (oder Rapa Nui, wie es auf der Sprache de Einheimischen heißt).
Das Wetter war zwar nicht ganz perfekt, aber immerhin zwei von fünf Tagen waren sehr schön.
Wir haben etwa eine Millionen Moai gesehen und sehr viel über die Kultur der Rapa Nui gelernt.
Mein Eindruck von der Insel war, dass dies ein magischer Ort ist. Die Energie, die man dort spürt versteht man glaube ich nur, wenn man selbst einmal dort gewesen ist.
Mein persönliches Highlight war der Besuch einer Weiterführenden Schule auf de Insel, wo wir erst Bäume gepflanzt und hinterher uns mit den Schülern dort unterhalten konnten.
Außerdem das gemeinsame Tanzen im Rapa Nui-Style, das Frühstück, die Fahrten in dem Minibus, schwimmen am Strand ... einfach herrlich!

bei der Ankunft am Flughafen hat jeder eine Blumenkette geschenkt bekommen *-*
das Hotel
Jelka, Laurel (Kanada) und ich
Maja und ich xD <3


ungelogen, ich habe nicht gemerkt, dass der da steht (ich glaube es ist Quentin aus Frankreich, kanns nicht so gut erkennen)











Día Cintifico 
Mein Kurs ist speziell auf Naturwissenschaften ausgerichtet, genau wie der Kurs 4A, der im Saal nebenan ist.
Dieser Tag ist dazu da, um den Schülern bis zu zwei Stufen unter uns zu zeigen, was ihnen diese Karriere bietet. Dafür haben wir uns tagelang vorbereitet, Projekte geplant, Sachen gebastelt ... Ich hatte kein festes Projet, deshalb habe ich mitgeholfen, wo ich nur konnte. So habe ich zum Beispiel tausende von Flaschendeckeln duchlöchert (was nicht gerade ungefährlich war!), Wolken ausgeschnitten, angemalt und mit Watte beklebt, und, und, und ...
Die letzten Tage vorher haben wir im Grunde nichts anderes gemacht, als vorzubereiten und den kompletten Fkur unserer Etage zu dekorieren. Am Mittwoch, dem Tag vorher, war ich von acht Uhr morgens bis halb neuen abends in der Schule deswegen.
Dafür war der Día Científico aber ein voller Erfolg. Die Präsentationen und Experimente haben alle sehr gut geklappt und haben die meisten Schüler (hoffe ich doch) auch angesprochen Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt! Hier seht ihr das Youtube Vieo eine Mitschülers aus meiner Parallelklasse! Da kommen echt viele aus meiner Klasse drin vor, (siehe der Moderator, die zwei China-Mädchen, hombres en negro ... AUF JEDEN FALL BIS ZUM ENDE ANSEHEN!!)
*klick klick*

Día del Profesor und Abschluss der 4.Klässler
mit Pablo, einem meiner besten Freunde, am día del profesor
Den día del profesor muss man sich etwa so vorstellen wie den Abigack nur mit viel mehr Begeisterung und Liebe gegenüber den Lehrern. Es wurden Spiele und Ehrungen vorbereitet und sehr viele Schüler haben sich geschminkt und verkleidet.


meine Crew *-* von links: Vito, ich, Vale, Belén, Vania, *ein Mädchen aus einer anderen Klasse, dessen Namen ich mi nicht geerkt habe*, Yanira,Catalina, Madi, Andrea
Die Abschlussfeier der Viertklässler fand in meiner Schule am Freitag 13.11. statt. Ein Tag, der ja leider später von den Attentaten in Paris überschattet wurde, bis zu diesem Moment allerdings geradezu perfekt war.
Wie auch in Deutschland haben sich die Abschlussschüler hier in der letzten Woche verkleidet und ihre Späße getrieben. Besonders der Kurs 4A hat diese zeit genossen und uns allzugerne an ihren Streichen teilhaben lassen (aber natürlich haben wir uns gebührend revanchiert!).
Die Wochen vorher haben die Schüler der 3. Klassen eine Art Show für den älteren Jahrgang vorberitet, die wir dann an jenem Freitag vorstellen sollten. Zu dieser Show gehörten mehrere Tänze, Gesangseinlagen, Reden und Nominierungen n mehreren Kategorien, wie zum Beispie der/die Schönste Shüler/in, den größten Schleimer, die Person mit den besten Ausreden ...
Auch ich habe mitgetanzt, mit einigen Mädchen aus meinem Kurs und trotz einiger Schwierigkeiten ist das Ergebnis überraschen gut ausgefallen! ich war auf jeden Fall sehr zufrieden.

Die Attentate auf Paris
Ausgerechnet an diesem Freitag wurde ich auf meine erste richtige Party eingeladen Ich habe gerade mit Patricia und Renato die Bedingungen und Details besprochen, als die Nachrichten von den Geschehnissen in Europa berichteten. Ich konnte das selbst zunächst gar nicht richtig realisieren und habe fassungslos zugehört und -gesehen.
Ja, auch hier haben die Ereignisse für tagelanges Gesprächsthema gesorgt. Besonders ich wurde gerne zu "der deutschen Meinung" gefragt, was mich ehrlichgesagt ziemlich unter Druck gesetzt hatte, denn ich hatte zunächst gar keine Ahnung, was ich meinen sollte.
Das mag daran liegen, dass es hier einfach gleichzeitig unglaublich weit weg erscheint (ich meine immerhin liegt ein ganzer Ozean zwischen Chile und Frankreich) aber gleichzeitig ist es so unfassbar nahe. Besonders als ich erfuhr, dass ein Austauschschüler aus Frankreich, mit dem ich mich auf Rapa Nui wirklich gut verstanden habe, einen seiner besten Freunde in Paris bei diesem Anschlag verloren hat.
Generell gehen die Meinungen der Chilenen ziemlich auseinander, was dieses Thema betrifft, so wie im Rest der Welt wahrscheinlich auch, aber dennoch sind sie halt einfach nicht direkt von der Situation betroffen, was man ihren Aussagen doch anmerkt.
Mir hat vor allem zu schaffen gemacht, dass ich hauptsächlich die hysterische CNN Panikmache mitbekommen habe und mir kein wirkliches eigenes Bild der Stimmung in Europa machen konnte. Aber zum Glück gibt es ja heute die Möglichkeit zur schnellen und einfachen Kommunikation, so dass ich mit meiner Familie und Freunden über alles reden konnte. Das hat mir viel Sicherheit gegeben, danke!!
























Donnerstag, 17. September 2015

Erdbeben 16.08.2015

Um es vorwegzunehmen: Mir, meiner Gastfamilie und meinen Klassenkameraden und Freunden geht es gut. Das Haus steht auch noch, so, wie eigentlich alles hier in der Hauptstadt. Wegen des Erdbebens gab es einen Tsunami entlang der Küste, aber da ich weit weg davon bin, war ich davon nicht betroffen.

Das Epizentrum lag nördlich von Santiago in Illapel, in der Region Coquimbo. Dort gab es ein Beben der Stärke 8.4. Damit war dieses Beben das sechst stärkste in der Geschichte Chiles.
In Santiago hat es zwei Minuten lang gewackelt bei 7.0 auf der Skala. Aber keine Sorge, die Chilenos sind auf Erdbeben eingestellt und wissen damit umzugehen. Die Häuser sind so gebaut, dass sie sich mit bewegen, wenn sich die Erde bewegt und nichts passiert.
Im Norden und an er Küste gab es weitaus größere Schäden. Viele Häuser sind eingestürzt und wegen des Tsunamis sind Gebäude, Straßen etc beschädigt.
Wie gesagt, mir geht es gut. Wir sollten an die denken, die weniger Glück hatten.

Aber jetzt mein Erlebnis dazu:
Ich war mit einer Klassenkameradin, die ich zufällig getroffen habe (Oh mein Gott ich habe zufällig jemanden getroffen, den ich kenne! :D) in einem Park, einen Steinwurf von meinem Zuhause entfernt.
Wir saßen ganz normal au einer Steinbank, es war kurz vor acht, als sich diese Steinbank plötzlich bewegte ...
Mein erster Gedanke: hääääää? Wie kann den der Hund da drüben diese Bank bewegen??? Hääääää?!
Und dann, noch ehe mir klar wurde, was los war, meinte meine Klassenkameradin ich solle ruhig bleiben, das sei bloß ein temblor, also ein kleines Beben, dass schnell vorbei ist.
Sie: (auf spanisch) bleib ruhig, dass ist nur ein temblor
 - Erde wackelt weiter
Sie: ganz ruhig, das ist ganz normal, nur ein temblor ..
 - wir beide gucken auf zu dem Strommast, der neben unserer Bank steht und wie bescheuert wackelt
Sie: Okay, das ist ein Erdbeben. LAUF! Lauf zu deinem Haus!!
Also sind wir die Straße hinunter zu meine Haus gerannt, wo Patricia und Renato schon in der Einfahrt standen und auf uns gewartet haben.
Ganz ehrlich, ich war viel zu überfordert mit der Situation, um Angst zu haben. Meine Gasteltern haben versucht uns zu beruhigen während wir in der Einfahrt standen und uns aneinander festhielten.
Dann war es vorbei. Einfach so.
Drinnen im Haus haben mein Gasteltern und meine Klassenkameradin, Constanza (oder auch Xona), versuch ihre Familien zu erreichen, allerdings sind nach dem Erdbeben die Telefonnetze nicht verfügbar.
Danach gab es mehrere kleine Nachbeben, von denen nur eines stärker war (6, irgendwas) und auch einige Sekunden angedauert hat. Wir flüchteten uns vom Wohnzimmer in den Hauseingang, von wo aus man das Auto sehen konnte, wie es wackelte ...
Dann war alles gut. Wir haben once (Abendbrot) gegessen und dann wurde Xona von ihrer Mutter abgeholt.
Während all dieser Zeit (es war inzwischen schon kurz vor 11) lief das das Radio, um un mit den neuesten Neuigkeiten zu versorgen.. Erst schien es, als sei das Beben nicht so schlimm gewesen und nichts sei passiert.
In der Nacht gab es ein weiteres Nachbeben und ich bin auch davon wach geworden, allerdings stand da Patricia schon in der Tür und sagte irgendwas .. aber da bin ich auch schon wieder eingeschlafen.
Dann heute morgen die Nachrichten - die Städte an der Küste im Norden Santiagos hat es am schlimmsten erwischt. Die Häuser sind älter und schlechter gebaut. Viele sind eingestürzt, Trümmer in den Häusern und auf den Straßen. Wo das Erdbeben nicht so schlimm war hat der Tsunami sein übriges getan. Wellen bis zu sechs Metern ... Ich bin plötzlich froh, dass ich so weit vom Meer entfernt lebe.
Meine Nachrichten in Sozialen Netzwerken sind über Nacht förmlich explodiert, jeder wollte sich versichern, ob es mir gut geht, was mich echt berührt hat :)
Danke Leute, alles ist inOrdnung, ich bin echt sicher hier und meine Familie passt auf mich auf. Ich hab euch lieb!!
Liebe Grüße,
Ann-Kathrin

Sonntag, 13. September 2015

die ersten 3 Wochen

Den Vorsatz, zumindest am Anfang so regelmäßig wie möglich zu schreiben habe ich damit wohl schon gebrochen ^^
Eigentlich sollte es einen Eintrag nach dem ersten Schultag, nach der ersten Woche und nach dem letzten Wochenende geben, nur irgendwie fehlte mir einfach die Zeit!
Deshalb fasse ich jetzt alles mehr oder weniger kurz in einem Artikel zusammen. Keine Sorge, zumindest zum Essen, Schule, Vina del mar und Valparaiso wird es noch einen extra Blogspot geben ;)

1. Schultag, Montag 24.08.2015

Meine Schule ist das Colegio Alberto Widmer, eine Einrichtung mit 1800 Schülern im Zentrum von Maipú.
Die knapp 40 Minuten Busfahrzeit bewältigte ich gemeinsam mit meinem Gastvater, der mich, in der Schule angekommen, dem Schulleiter und der obersten Inspektorin vorstellte.
Der Name meines Direktors? Don Carlos. Nachname? Keine Ahnung. Wurde mir auch gar nicht erst gesagt - Lehrer werden hier nämlich mit dem Vornamen angesprochen. Es hat einige Minute gebraucht, bis ich das verstanden habe! :D
Die Englischlehrerin, die ich die nächsten Tage begleiten sollte, heißt Macarena (ja, wie der Tanz) und ist wirklich total nett. Die Tatsache, dass sie wirklich gutes Englisch spricht (was, wie ich feststellen musste, hier als Englischlehrer nicht selbstverständlich ist) hat mir in diesen ersten Tagen wirklich sehr weitergeholfen, denn ich wurde mit Spanisch förmlich überschüttet und habe wirklich so gut wie nichts verstanden.
Macarena und ich
Außerdem wurden mir zwei Schüler zugewiesen, die mich in diesen ersten Wochen ein bisschen begleiten und einführen sollten. Sie heißen Felipe und Fran(ziska) und sind wirklich total lieb (und sie sprechen in bisschen englisch, was mir anfangs sehr entgegengekommen ist!)

Die erste Pause am ersten Tag - es klingelt (kein normaler Schulgong, sondern wirklich eine Glocke, die mit einem Seil in Schwung gebracht wird! bei Gelegenheit muss ich unbedingt ein Foto machen!!) und Señora Macarena nimmt mich mit auf den Schulhof. Zu meiner Verwunderung sehe ich, wie sich die älteren Schüler allesamt formieren und in Reihen aufstellen. Ich stand mit Macarena, und noch einigen anderen Lehrern auf einem Podest vor den Schülern.
Tja, und dann wurde die Nationalhymne gesungen. Das war wirklich etwas komplett neues für mich, ich meine sowas habe ich noch nie gesehen und könnte ich mir in Deutschland niemals vorstellen!
Aber hier ist es total normal, und die Schüler singen mit einer Begeisterung die in Deutschland höchstens durch Fußball hervorgerufen würde ...




Generell ist das Nationalbewusstsein hier ganz anders als in Deutschland. Die Chilenos lieben ihr Land, besonders zur Zeit, da bald die Fiestas padrias sind, die Feiern zur Unabhängigkeit Chiles von den Spaniern. Das Ereignis ist eigentlich nur einem Tag anzurechnen ,dennoch wird hier vier Tage lang gefeiert und eigentlich den ganzen Monat lang. Wirklich, man kann in keine Supermärkte, Klassenzimmer, öffentliche Plätze etc gehen, ohne von Flaggen, Bannern und Dekoration erschlagen zu werden! aber mir gefällt dieser Stolz und Patriotismus. Auch wenn ich glaube, dass auch das nicht immer so ist, finde ich, dass sich Deutschland ruhig ein bisschen davon abschauen könnte ...


in dieser Auftellung wurde die Hymne gesungen -
 und meiner Vorstellung gelauscht
Eine der Lehrerinnen hat einen Text vorgelesen, den ich nicht verstanden habe, und ich habe schon fast nicht mehr zugehört, als sie irgendwann anfing irgendwas von Alemania und colegio und intercambio zu reden ... und mir dann einfach das Mikrofon in die Hände drückte!
Viel mehr, als ein "Hola ... me llamo Ann-Kathrin ... soy de Alemania .." ist daraus dann zwar nicht geworden, aber es hat trotzdem Allen gefallen.

Mittwoch, 26.08.2015

Mittwoch war ich nach der Schule mit Patricia, meiner Gastmama, im Templo de Maipu. Das ist eine Kirche im Zentrum der Kommune, in der Nähe von meiner Schule. De Kirche ist relativ neu, 37 Jahr alt, wenn ich mich recht erinnere, und ist die Erneuerung eines Tempels, der heute nur noch als Ruine existiert. Die Kirche ist der Jungfrau Carmen gewidmet, die in einer historischen Schlacht gegen die Spanier in Maipu eine wichtige Rolle gespielt hat.
"Marcelo" und ich auf der Ausscihtsplatform
Unter der Kirche befindet sich ein Museum, welches wir eigentlich besuchen wollten, das allerdings leider geschlossen hatte. Stattdessen haben wir dann den Aussichtspunkt, ganz in der Spitze des Glockenturmes besichtigt. Und tatsächlich, dort oben, am letzten Ort der Welt, gab es einen Fremdenführer, der fließend Deutsch sprechen konnte!
Es war ziemlich lustig, da wir die letzten auf dem Turm waren und dementsprechend eine Art Privatführung bekommen haben - auf Deutsch und Spanisch!
Die Aussicht war wirklich atemberaubend, man konnte die ganze Stadt sehen. Maipu, Santiago, die Anden, Alles.
Maipú und Santiago vom templo de Maipú

Donnerstag, 27.8.

Das Schulsystem hier in Chile ist anders, als das in Deutschland. Generell lässt es sich vielleicht am ehesten mit einer Gesamtschule vergleichen. So richtig durchschaut habe ich das Ganze auch noch nicht, aber so viel kann ich sagen:
An irgendeinem Punkt (ich schätze, wenn das colegio beginnt, also die vier letzten Schuljahre), müssen sich die Schüler entscheiden, ob sie nach ihrer Schulzeit studieren wollen oder lieber praktische Arbeiten machen möchten. Wenn sie studieren gehen möchten, müssen sie sich später noch zwischen den Zweigen centífica (Schwerpunkt auf Mathe, Naturwissenschaften etc.) und humanista (Sprache, Sozialwissenschaften ... ) entscheiden. Falls sie sich für die andere Laufbahn entscheiden, teilt sich der Jahrgang in contabilidad und noch was anderes auf, dessen Namen ich vergessen habe. Mit dieser Karriere kann man dann hinterher als Sekretärin ... arbeiten.
Jedenfalls haben die Schüler dieses praktischen Zweiges Präsentationen und Darstellungen für die jüngeren Schüler vorbereitet, um ihnen die Aussichten und Chancen mit ihrer jeweiligen Karriere zu erläutern. Das war ziemlich cool, da sie sich viel Mühe gegeben haben und das ganze recht unterhaltsam war. Zwar habe ich nicht ganz verstanden, was das ganze nun mit Schule oder der Berufswelt zu tun haben soll, aber lustig war s auf jeden Fall! :)
Außerdem habe ich an diesem Tag endlich meine feste Klasse zugewiesen bekommen! Und zwar gehe ich ab jetzt in die Klasse 3°A, den Kurs, in den Felipe auch geht.
Ich bin so glücklich mit dieser Klasse! Seit dem ersten Tag haben sie mich super aufgenommen und integrieren mich so gut es geht. Klar, mittlerweile hat das Interesse etwas nachgelassen, aber dennoch komme ich super mit allen zurecht!
(Das einzige, was mich ein bisschen stört ist, dass diese Klasse centifica ist >.< Das heißt besonders viel Mathe, Chemie, Bio, Physik ... alles Sachen, die ich schon auf Deutsch nicht verstehe! Und Philosophie ... irgendwie habe ich das Gefühl jeden Tag Philosophie zu haben!!

29.08. 2015
Santiago
Ich war mit meinen Gasteltern, Renato und Patricia, in der Innenstadt von Santiago, auf dem Hügel "cerro santa Lucía". Vielleicht versteht ihr, wenn ihr die Bilder seht, warum ich mich die ganze Zeit gefühlt habe, wie in Ferien in Europa. Wirklich, es war total lustig. Auf der einen Seite dieser total europäisch anmutende Hügel mit den Gebäuden und Bepflanzungen, und auf der anderen Seite Santiago mit seinen Hochhäusern und im Hintergrund die Anden!



Sonntag, 30.8.2015
Fantasilanda mit Felipe und Fran - wie Moviepark nur kleiner aber wenigstens genauso lustig! Und viel billiger! Abgesehen davon, dass ich eingeladen wurde, hat der Eintritt umgerechnet etwa 10 Euro gekostet!!






Donnerstag, 3.09.2015
Ich habe endlich meine Schuluniform!!!!!! Jetzt kann nicht mehr jeder auf den ersten Blick erkennen, das ich die Deutsche bin, die keinen Plan hat, wo es lang geht ;)










Samstag - Dienstag, 5.09.-8.09.2015

Patrcia, Renato und ich
Meine Gasteltern und ich waren übers Wochenende in Vina del Mar, im Haus der besten Freundin von Patricia. Eigentlich wollten wir Montag zurück nach Santiago fahren, allerdings war es so nebelig und es hat so doll geregnet, dass er einen Tag länger bleiben mussten und erst Dienstag zurück konnten.
Empanadas *-*
Vina del mar liegt anderthalb Stunden entfernt von Santiago und ist direkt am Meer erbaut. Die Stadt ist ziemlich beliebt bei Touristen, da sie sehr schön ist. Das Besondere an Vina ist, dass die Häuser auf und in die Hügel gebaut wurden, die sich direkt an der Küste erheben.
Vina del mar
Nebenan liegt Valparaiso, eine der bedeutendsten Hafenstädte Chiles. Auch hier sind die Häuser in die Hügel gebaut. Das Besondere hier ist, dass alle Häuser bunt bemalt sind. Ein bisschen schade ist, dass es sehr viele Graffitis gibt - mehr noch in Santiago, was also echt VIEL ist. Aber eben auch richtige Kunstwerke, was die Stadt unglaublich interessant und sehenswert macht!




Mittwoch - Donnerstag 9.09.-10.09.2015
Ja, ich habe zwei Tage gebraucht, um mich hier zu registrieren. Warum? Weil mir in einem der vielen Büros, das wir besuchen mussten, ein Dokument im Original fehlte, von dem ich nicht einmal wusste, dass es das im Original gibt. Glücklicherweise hatte ich dieses Dokument in meinem Zimmer in der Schublade liegen und musste es nicht umständlich aus Deutschland schicken lassen, aber dennoch war der ganze Trubel und das Rumgerenne in Santiago im Endeffekt ziemlich unnötig ...
Donnerstag haben wir es dann allerdings geschafft.
Ich habe die Behördengänge mit Mauricio, dem erwachsenen Sohn (37) meiner Gasteltern und mein Counselor, erledigt. Nach viel Rennerei und Warterei waren dann endlich alle Fingerabdrücke aufgenommen und Papiere gestempelt. Meine ID kann ich dann im Oktober abholen :)
Anschließend bin ich noch in die Schule gefahren. Anlässlich der fiestas padrias hat jeder Kurs Tänze, Essen etc. zu bestimmten Regionen Chiles und anderen südamerikanischen Ländern vorbereitet.

Valpariso
Da ich erst um  halb drei angekommen bin, habe ich leider das Essen und die Hälfte der Tänze verpasst, aber die Vorstellung meines Kurses habe ich zum Glück ganz mitbekommen (und die war natürlich auch die Beste ;) )

Samstag, 12.09.2015
Erste Inbound Orientation!!! Mein Counselor und ich sind zwar knapp 40 Minuten zu spät in Rancagua, wo die Orientation stattfand, angekommen, aber das war nicht so schlimm, denn alles, was wir verpasst haben war ein Frühstück. So sind wir genau rechtzeitig zu einer Aufführung von einigen Rotariern  gekommen, die Queca, den Nationaltanz getanzt haben. Anschließend wurden Regeln erklärt und später zu Mittag gegessen. Das war nicht so spannend, aber insgesamt war das einer der besten Tage seit langem!
Vielleicht kennst du diese Situation, weil du selber im Ausland bist oder warst, vielleicht auch nicht. Dann stell dir vor: Du bist drei Wochen ganz alleine (okay nicht wirklich alleine, du hast eine Gastfamilie, die Schule etc., aber du bist trotzdem irgendwie auf dich gestellt) und dann kommst du plötzlich in einen Saal mit sechzig Leuten, denen es genauso geht wie dir! Die die selben Sorgen, Erlebnisse, Gedanken und Gefühl teilen. Die dich einfach VRSTEHEN, weil es ihnen genauso geht.
Auch, wenn wir aus vielen verschiedenen Länden kommen (USA, Kanada, Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien, Deutschland, Finnland, Neuseeland ...) und nicht alle die selbe Sprache sprechen, so haben wir doch alle die selbe SPRACHE gesprochen ... Es ist schwer zu erklären, aber es war einfach wundervoll endlich sicher zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Ich habe eine Menge toller Menschen kennengelernt und ich hoffe, dass wir uns ganz bald alle wiedersehen!